Wenn man einen Artikel über Arztbesuche schreibt, wird dieser notgedrungen persönlich. Ich versuche im Folgenden aber dennoch, weitgehend anonymisiert über das zu berichten, was mir in den vergangenen Monaten aufgefallen ist. Warum ich es überhaupt mache? Ich suche nach Antworten. Die Frage lautet: Wie kann das Arzt-Patienten-Verhältnis im Internetzeitalter funktionieren? Was muss sich an der Kommunikation ändern? Wo sollte ich als Patient mal lieber die (Google-Such-)Finger stillhalten? Und – sollte ich das wirklich?
Im hypochondrischen Netz
Ich habe gerade eine kleine medizinische Pechsträhne. Seit Anfang März führt mich diese in viel zu kurzen Abständen zu viel zu vielen Arztbesuchen. Nichts Ernstes, zum Glück, aber immer lästig. Nach fast jedem dieser Arztbesuche habe ich mich geärgert. Über den Arzt/die Ärztin, über mich selbst. Weil mir die Dinge nicht erklärt wurden – weder die Diagnose, noch die Therapie, schon gar nicht die Zusammenhänge. Und ich nicht fähig war, rechtzeitig Fragen zu stellen und mich daher in den unendlichen Weiten des hypochondrischen Netzes wiederfand.
Medizinische Aufklärung - Do It Yourself
Ich habe eine Hausärztin, der ich völlig vertraue. Sie ist kompetent, hat mir in den letzten Jahren immer an der richtigen Stelle weitergeholfen, nimmt mich ernst, neigt nicht zur Dramatik. Leider kommuniziert sie aber nicht. Meist läuft das folgendermaßen ab: Ich sitze da, sie sagt: Machen Sie mal …, oder: Nehmen Sie mal …, oder auch: Essen Sie mehr … Sie schreibt alles detailliert auf kleine Zettelchen, die ich dann mit nach Hause nehme. Was sie leider nicht tut: Erklären, warum ich das soll, was das tut, welche Alternativen es gäbe, wie lange das dauert, manchmal noch nicht mal, was ich eigentlich habe. So wunderte ich mich zuletzt, warum ihr mein miserabler Eisenwert offensichtlich egal ist, sie mich aber wegen der Schilddrüsenwerte zum Nuklearmediziner überweist – bis das Internet mich schlaumacht, dass das zusammenhängt und mein Eisenwert wohl ohnehin nicht hochzukriegen ist, solange ich in der Unterfunktion stecke.
Fachärzte sind keinen Deut besser. Mein vorletztes Erlebnis bei einem praktischen Chirurgen: Er erläutert mir die OP, die mir nach seiner Aussage unweigerlich bevorsteht. Ich bin entsetzt, mache aber wie gewünscht den Termin. Mit einem unguten Bauchgefühl klemme ich mich zuhause hinter den Laptop und googel. Finde sehr unschöne Sachen (tut man übrigens immer, wenn man nach medizinischen Problemen googelt) und, nach einigem Gesuche: alternative OP-Methoden und fundierte (!) Meinungen, wann man operieren sollte – und wann nicht. Ich mache einen erneuten Termin – mittlerweile beschwerdefrei –, lande bei einem anderen Arzt der Praxis. Der meint dann, ich könne die OP aufschieben. Auf die alternative (und weit weniger invasive) OP-Methode angesprochen, meint er nur: „Davon halte ich nichts“. Begründung: keine. Meine Hausärztin stützt mich zum Glück. Statt mit einer riesigen Wunde an einem zentralen Körperteil sitze ich hier also – was das angeht – völlig unversehrt. Gut informiert fühle ich mich aber nicht. Das habe ich mal wieder selbst in die Hand genommen. Blinder Gehorsam ist nicht meins.
Erst gestern (ich hatte das mit der Pechsträhne erwähnt, oder?) sitze ich beim HNO, der mir unangekündigt schmerzhaft im (entzündeten) Ohr rumkratzt und mich anbrüllt, weil ich zucke. Vielen Dank auch. Ein kurzer Hinweis „Es könnte jetzt mal kurz wehtun“ hätte geholfen. Kommuniziert doch bitte mit mir. DAS tut auch gar nicht weh!
Redet mit mir!
Liebe Ärzte, ich will doch nur wissen: Was habe ich? Was sind das für Pillen? Gäbe es Alternativen und was spricht dagegen? Wie lange kann das dauern? Was machen Sie da gerade mit mir?
Ist das zu neu für Ärzte? Oder habe ich nur die Falschen? Wie ist das denn bei Euch? Wie Ihr seht, bin ich weiter auf der Suche nach Antworten – über Eure würde ich mich freuen!
Die Spurensucherin
Findlinge und Gedanken aus meinen Streifzügen durch das Leben und das Netz. Wunderbares und Sonderbares aus Technik, Genderdiskussionen und Kommunikation.
Mittwoch, 30. Mai 2012
Freitag, 11. Mai 2012
Feierabendprogramm: Mauersegler gucken
Seit Anfang Mai können wir nun wieder ausgedehnt unserer
liebsten Beschäftigung frönen: Abends auf dem Balkon sitzen und dem wilden
Spiel der Mauersegler zusehen.
Mauersegler Foto: Klaus Roggel |
Mit schrillen Schreien und atemberaubenden
Flugmanövern zischen sie – mit bis zu 200 km/h – teils haarscharf an uns
vorbei. Der erste Mauersegler des Jahres (meist nur ein paar Exemplare, erst
eine Woche oder so später kommt der Rest) kündigt uns den Sommer an. Und jedes
Jahr, wenn sie uns allzu früh wieder verlassen (schon Anfang August) und
scheinbar plötzlich alle weg sind, ohne sich zu verabschieden, verdrücken wir
ein paar Tränchen. Da die Holde berichtet hat, dass sie im Kollegenkreis bei
dem erfreuten Ausruf „Die Mauersegler sind wieder da“ nur mit fragendem Blick
angesehen wurde, hier ein paar Daten und Fakten zu den faszinierenden Vögeln
(Quelle Klaus Roggel und Wikipedia):
- Mauersegler sind weder verwandt noch verschwägert mit den kleineren Schwalben, haben eine Flügelspannweite von ca. 40 cm und können über 10 Jahre alt werden.
- Sie sind nur jeweils 3-4 Monate in ihrem Brut- und ihrem Winterquartier (Afrika südlich der Sahara), den Rest des Jahres sind sie unterwegs.
- Außer im Rahmen der Brutpflege haben sie niemals festen Boden unter den Füßen: Sie schlafen/ruhen sogar im Flug und schrauben sich dazu nach Sonnenuntergang in bis zu 3400 Meter Höhe hinauf.
- Sie jagen Fluginsekten und manchmal auch einander und fallen mit spektakulären Flugmanövern auf, bei denen sie um die Längsachse kippen, bis sie fast vertikal in der Luft stehen.
- Die schrillen Schreie sind vor allem in der Brutzeit charakteristisch und hier zu hören.
- Wenn große Kaltfronten nahen, fliehen die Vögel und versuchen, sie zu umfliegen. Dabei legen sie teils 1000-2000 Kilometer zurück, bis sie wieder zu Hause sind. Die Jungvögel verharren derweil in einer Art Hungerstarre.
- Sie nisten im Mauerwerk, in winzigen Nischen, die sie im schnellen Flug anfliegen. Daher ein Appell an die Baumeister dieser Welt: Bitte bei Neubauten und beim Renovieren an diese wunderbaren Tiere denken und z. B. Nisthilfen anbieten.
Es gäbe noch so viel mehr zu berichten. Aber die Hälfte von
Euch ist vermutlich schon vor Langeweile eingenickt. Wen es doch interessiert:
Wikipedia hat einen umfassenden Artikel zu Mauerseglern und die spektakulärsten
Fotos habe ich bei Klaus Roggel gefunden.
Freitag, 4. Mai 2012
Nach einer kleinen Unterbrechung...
... geht es hier endlich weiter im Text. Ich habe die kleine Sendepause gebraucht. Zum einen, weil ich im vergangenen Herbst urplötzlich so was von genug vom Internet hatte. Zum anderen, weil meine Selbstständigkeit inzwischen ordentlich Fahrt aufgenommen hat. Dadurch ist Bloggen so ziemlich an die letzte Stelle meiner Prioritätenliste gerutscht. Und dann gibt es da noch den Blog INUK, den ich zusammen mit Christoph Herberth betreue - der demnächst jedoch umzieht, und wir wissen noch nicht, was aus INUK dann wird. Kurz und gut: Ich habe jetzt wieder Lust bekommen und beschlossen, weiter zu bloggen.
Ein bisschen was ändert sich hier jedoch:
1. Google+: Mein Profil bei Google+ nutze ich vor allem, um Links und spontane Gedanken zu teilen. Entsprechend wird hier weniger als in der Vergangenheit rein geteilt, der Fokus liegt auf längeren Berichten. Wer das volle Programm möchte, darf mich gerne hinzufügen.
2. Solange es INUK noch gibt, werde ich die Blogs thematisch zweiteilen. Die Spurensucherin bleibt meine private Gedankenschatzgrube, alles was mit Nachhaltigkeit, grünen Themen und Kommunikation zu tun hat, landet bei INUK.
3. Um mich selbst ein bisschen zu motivieren, habe ich mich bei der VG Wort angemeldet, die auch Internettexte nach bestimmten Kriterien vergütet. Daher wird allen meinen (längeren) Beiträgen zukünftig ein entsprechendes Zählcookie der VG Wort anhängen. Zudem bin ich bei Flattr registriert, um selbst gute Internetbeiträge honorieren zu können und anderen die Möglichkeit zu geben, dies auch bei mir zu tun.
So. Ist doch schon wieder länglich geworden. Ich freue mich auf das, was da kommen mag und wünsche uns allen viel Spaß!
Ein bisschen was ändert sich hier jedoch:
1. Google+: Mein Profil bei Google+ nutze ich vor allem, um Links und spontane Gedanken zu teilen. Entsprechend wird hier weniger als in der Vergangenheit rein geteilt, der Fokus liegt auf längeren Berichten. Wer das volle Programm möchte, darf mich gerne hinzufügen.
2. Solange es INUK noch gibt, werde ich die Blogs thematisch zweiteilen. Die Spurensucherin bleibt meine private Gedankenschatzgrube, alles was mit Nachhaltigkeit, grünen Themen und Kommunikation zu tun hat, landet bei INUK.
3. Um mich selbst ein bisschen zu motivieren, habe ich mich bei der VG Wort angemeldet, die auch Internettexte nach bestimmten Kriterien vergütet. Daher wird allen meinen (längeren) Beiträgen zukünftig ein entsprechendes Zählcookie der VG Wort anhängen. Zudem bin ich bei Flattr registriert, um selbst gute Internetbeiträge honorieren zu können und anderen die Möglichkeit zu geben, dies auch bei mir zu tun.
So. Ist doch schon wieder länglich geworden. Ich freue mich auf das, was da kommen mag und wünsche uns allen viel Spaß!
Dienstag, 25. Oktober 2011
Oh Siri
Ich bin zwar kein Apple-Fan und der aktuelle Siri-Hype geht irgendwie schon wieder an mir vorbei, aber das ist einfach zu süß: Liebeslied an, mit und für Siri. Gefunden bei Miriam Meckel
Für alle, die davon noch weniger Ahnung haben als ich: Siri ist die neue "Sprachassistentin" des iPhone 4S. Gibt es eigentlich schon eine Gender-Diskussion über die Wahl eines weiblichen Assistenten und damit zusammenhängend die vielen Videos im "Siri, do you love me?"-Kontext? Fände ich spannend, aber ich kann das noch nicht so recht einordnen.
Für alle, die davon noch weniger Ahnung haben als ich: Siri ist die neue "Sprachassistentin" des iPhone 4S. Gibt es eigentlich schon eine Gender-Diskussion über die Wahl eines weiblichen Assistenten und damit zusammenhängend die vielen Videos im "Siri, do you love me?"-Kontext? Fände ich spannend, aber ich kann das noch nicht so recht einordnen.
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Volkskrankheit Burn-out?
"Das Verhaltensideal des Arbeiters ist die Anpassungsfähigkeit an eine sich ständig wandelnde Arbeitsumwelt, in der die als Notwendigkeit verordneten Umbrüche nicht mehr hinterfragbar scheinen – es heißt, so sei es nun einmal in Zeiten von Wettbewerbsverschärfung, Finanzkrise und Globalisierung."
Ein passendes Zitat aus einem lesenswerten Artikel in der Zeit. Ralf Rangnicks Rücktritt hat (wieder einmal) eine Welle an Burn-out-Artikeln und -Sonderteilen ausgelöst. Der Autor der Zeit, David Hugendick, beklagt sich in seinem "Burn-out-Zwischenruf" zu Recht, dass die Schuld noch immer bei der individuellen "Anpassbarkeit" - oder eben dem Mangel daran - des Arbeitnehmers gesucht wird. Er findet, es ist Zeit, die Frage zu stellen, wie es überhaupt passieren kann, dass eine Halbtagsangestellte für 400 Azubis zuständig ist.
Das obige Zitat trifft bei mir einen Nerv. Selbst erlebt und immer wieder aus dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis erfahren. Ich würde es allerdings noch steigern, denn meiner Meinung nach sind diese "Umbrüche" nicht nur nicht hinterfragbar. Eher scheint es doch so zu sein, dass wir die Fähigkeit, dies zu hinterfragen, komplett verloren haben. Wir vertreten diese "Selbstverständlichkeit" als solche nach außen weiter: "XY muss eben fertig werden", "Es ist eben so viel Arbeit da", "Was soll ich denn machen, wenn ich die Arbeit von A auch noch machen muss".
Das erste, dass ich wieder lernen musste nach einer extrem von solchen Anforderungen geprägten Zeit, war, mich nicht verantwortlich zu fühlen. Was? Ja, richtig. "Die Alarmkette einhalten", hieß das bei uns. Der Job ist in der geplanten Zeit nicht zu schaffen? Informiere deinen Chef. Überlass ihm die Problemlösung, statt immer mehr Überstunden aufzuhäufen. Wenn alles klappt und niemand ihn über ein Problem informiert, ändert sich nichts. Unternimmt der Chef nichts, dann ist das Projekt halt nicht rechtzeitig fertig. Ich spüre förmlich beim Schreiben die Proteststürme, die das auslöst: Da verlier ich ja meinen Job, der Chef kann ja gar nichts ändern, das ist halt gerade so eine Phase, etc.
Aber das ist gar nicht der Punkt: Es liegt schlicht gar nicht in unserem Verantwortungsbereich. Wir sind dafür nicht eingestellt, diese Probleme zu lösen, wir werden dafür nicht bezahlt und danken tut es uns ohnehin niemand. Von den Unternehmenschefs vielleicht einmal abgesehen, aber in deren Verantwortung und - Achtung - Möglichkeiten - liegt die Problemlösung ja auch. Was tut der "einfache" Arbeitnehmer bei Arbeitsüberlastung? Noch ein paar Stunden mehr arbeiten. Nicht sehr effektiv. Ein Tropfen auf den heißen Stein, ändert gar nichts. Wenn der Chef gezwungen ist zu handeln, hat er andere Möglichkeiten: Leute einstellen, Ressourcen umplanen, Aufträge ablehnen oder auch: bewusst riskieren, dass etwas nicht rechtzeitig fertig wird. Effektive Problemlösung eben.
Was macht die Krankenschwester, wenn der Patient kollabiert? Sie holt einen Arzt. Alarmkette. "Früher", als alle Unternehmen so hierarchisch strukturiert waren wie heute noch Krankenhäuser, Militär und Schifffahrt, kein Problem. Heute fühlen wir uns für Wohl und Wehe eines Unternehmens so verantwortlich, als wären wir selbst der Chef. Ganz schön anmaßend eigentlich, zu denken, dass das Unternehmen ohne unseren überdurchschnittlichen Einsatz sofort den Bach runter geht.
Wir sollten lernen, wieder verantwortungsloser zu werden. Gar nicht so einfach.
Ich bin dem Problem effektiv aus dem Weg gegangen: Ich bin jetzt die Spitze der Alarmkette und verfüge über meine Zeit selbst. Niemand kann mich mehr unter Druck setzen. Klar wird es auch mal stressig, aber erstens habe ich mir das selbst eingebrockt (was das viel erträglicher macht) und ich kann selbst für Ausgleich sorgen und auch mal einen Auftrag absagen. Allen anderen da draußen wünsche ich von Herzen den Mut, nach Ablauf der bezahlten Arbeitszeit nach Hause zu gehen, den Chef über Engpässe zu informieren, ihn zum Handeln aufzufordern und notfalls auch mal was gegen die Wand laufen zu lassen. Hat pädagogischen Charakter.
Ein passendes Zitat aus einem lesenswerten Artikel in der Zeit. Ralf Rangnicks Rücktritt hat (wieder einmal) eine Welle an Burn-out-Artikeln und -Sonderteilen ausgelöst. Der Autor der Zeit, David Hugendick, beklagt sich in seinem "Burn-out-Zwischenruf" zu Recht, dass die Schuld noch immer bei der individuellen "Anpassbarkeit" - oder eben dem Mangel daran - des Arbeitnehmers gesucht wird. Er findet, es ist Zeit, die Frage zu stellen, wie es überhaupt passieren kann, dass eine Halbtagsangestellte für 400 Azubis zuständig ist.
Das obige Zitat trifft bei mir einen Nerv. Selbst erlebt und immer wieder aus dem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis erfahren. Ich würde es allerdings noch steigern, denn meiner Meinung nach sind diese "Umbrüche" nicht nur nicht hinterfragbar. Eher scheint es doch so zu sein, dass wir die Fähigkeit, dies zu hinterfragen, komplett verloren haben. Wir vertreten diese "Selbstverständlichkeit" als solche nach außen weiter: "XY muss eben fertig werden", "Es ist eben so viel Arbeit da", "Was soll ich denn machen, wenn ich die Arbeit von A auch noch machen muss".
Das erste, dass ich wieder lernen musste nach einer extrem von solchen Anforderungen geprägten Zeit, war, mich nicht verantwortlich zu fühlen. Was? Ja, richtig. "Die Alarmkette einhalten", hieß das bei uns. Der Job ist in der geplanten Zeit nicht zu schaffen? Informiere deinen Chef. Überlass ihm die Problemlösung, statt immer mehr Überstunden aufzuhäufen. Wenn alles klappt und niemand ihn über ein Problem informiert, ändert sich nichts. Unternimmt der Chef nichts, dann ist das Projekt halt nicht rechtzeitig fertig. Ich spüre förmlich beim Schreiben die Proteststürme, die das auslöst: Da verlier ich ja meinen Job, der Chef kann ja gar nichts ändern, das ist halt gerade so eine Phase, etc.
Aber das ist gar nicht der Punkt: Es liegt schlicht gar nicht in unserem Verantwortungsbereich. Wir sind dafür nicht eingestellt, diese Probleme zu lösen, wir werden dafür nicht bezahlt und danken tut es uns ohnehin niemand. Von den Unternehmenschefs vielleicht einmal abgesehen, aber in deren Verantwortung und - Achtung - Möglichkeiten - liegt die Problemlösung ja auch. Was tut der "einfache" Arbeitnehmer bei Arbeitsüberlastung? Noch ein paar Stunden mehr arbeiten. Nicht sehr effektiv. Ein Tropfen auf den heißen Stein, ändert gar nichts. Wenn der Chef gezwungen ist zu handeln, hat er andere Möglichkeiten: Leute einstellen, Ressourcen umplanen, Aufträge ablehnen oder auch: bewusst riskieren, dass etwas nicht rechtzeitig fertig wird. Effektive Problemlösung eben.
Was macht die Krankenschwester, wenn der Patient kollabiert? Sie holt einen Arzt. Alarmkette. "Früher", als alle Unternehmen so hierarchisch strukturiert waren wie heute noch Krankenhäuser, Militär und Schifffahrt, kein Problem. Heute fühlen wir uns für Wohl und Wehe eines Unternehmens so verantwortlich, als wären wir selbst der Chef. Ganz schön anmaßend eigentlich, zu denken, dass das Unternehmen ohne unseren überdurchschnittlichen Einsatz sofort den Bach runter geht.
Wir sollten lernen, wieder verantwortungsloser zu werden. Gar nicht so einfach.
Ich bin dem Problem effektiv aus dem Weg gegangen: Ich bin jetzt die Spitze der Alarmkette und verfüge über meine Zeit selbst. Niemand kann mich mehr unter Druck setzen. Klar wird es auch mal stressig, aber erstens habe ich mir das selbst eingebrockt (was das viel erträglicher macht) und ich kann selbst für Ausgleich sorgen und auch mal einen Auftrag absagen. Allen anderen da draußen wünsche ich von Herzen den Mut, nach Ablauf der bezahlten Arbeitszeit nach Hause zu gehen, den Chef über Engpässe zu informieren, ihn zum Handeln aufzufordern und notfalls auch mal was gegen die Wand laufen zu lassen. Hat pädagogischen Charakter.
Freitag, 26. August 2011
Schreiben wie...
Ich habe leider im Augenblick einen eklatanten Mangel an der Hauptzutat zu meinen Blogeinträgen: Zeit.
Ich bin selbständig, also werde ich mich sicher nicht über Zeitmangel beklagen. Aber fehlen tut es mir schon, das bloggen. Wird hoffentlich bald wieder besser, alles.
Da ich beim Schreiben von Texten immer mal wieder kleine Ablenkungen brauche, um mich nicht gar zu sehr festzubeissen, stolpere ich manchmal über Nettigkeiten. Dazu gehört ganz sicher der Sprichwortgenerator, den ich euch ja schon einmal vorgestellt habe. Und auch dieser nutzlose Zeitvertreib: Die FAZ-Journalisten fanden die englische Seite I write like so nett, dass sie den Entwickler beauftragten, eine deutsche Version zu erstellen. Hier kann jetzt also jede/r testen, welchem deutschen Schriftsteller sein Stil so entspricht. Das ändert sich natürlich (also bei mir zumindest...) mit jedem Text, den man testet. Netterweise kann man sich dann sogar ein Zertifikat auf seine Seite basteln.
Nahezu zweckfrei. Aber spaßig.
Ach ja, übrigens:
Nun aber weiter im Text(en)!
Ich bin selbständig, also werde ich mich sicher nicht über Zeitmangel beklagen. Aber fehlen tut es mir schon, das bloggen. Wird hoffentlich bald wieder besser, alles.
Da ich beim Schreiben von Texten immer mal wieder kleine Ablenkungen brauche, um mich nicht gar zu sehr festzubeissen, stolpere ich manchmal über Nettigkeiten. Dazu gehört ganz sicher der Sprichwortgenerator, den ich euch ja schon einmal vorgestellt habe. Und auch dieser nutzlose Zeitvertreib: Die FAZ-Journalisten fanden die englische Seite I write like so nett, dass sie den Entwickler beauftragten, eine deutsche Version zu erstellen. Hier kann jetzt also jede/r testen, welchem deutschen Schriftsteller sein Stil so entspricht. Das ändert sich natürlich (also bei mir zumindest...) mit jedem Text, den man testet. Netterweise kann man sich dann sogar ein Zertifikat auf seine Seite basteln.
Nahezu zweckfrei. Aber spaßig.
Ach ja, übrigens:
Friedrich Nietzsche
Nun aber weiter im Text(en)!
Montag, 15. August 2011
Von Trollen und Wasserfeen
Soo, unser Urlaub ist nun leider schon wieder Geschichte. Schön war's, und sogar das Wetter war uns - im Rahmen des momentan möglichen - hold. Die vergangene Woche war etwas holprig und umtriebig, aber jetzt hab ich auch wieder Zeit und Lust zu bloggen. Erst einmal ein paar Urlaubsimpressionen aus dem Harz und dem Saale/Unstrut-Gebiet:
Unheimliche Aussichten: Teufelskanzel und Hexenaltar auf dem Brocken
Noch ne Aussicht: Im Klippen erklettern waren wir toll
Man kann schon anfangen an Trolle zu glauben, an einem feucht-nebligen Tag im Wald...
Zwei Tage paddeln auf der Unstrut: Wir konnten uns gar nicht satt sehen.
Oh, und Wein gibt es da auch. Guten Wein, z.B. aus den Freyburger Weinbergen :-)
Unheimliche Aussichten: Teufelskanzel und Hexenaltar auf dem Brocken
Noch ne Aussicht: Im Klippen erklettern waren wir toll
Man kann schon anfangen an Trolle zu glauben, an einem feucht-nebligen Tag im Wald...
Zwei Tage paddeln auf der Unstrut: Wir konnten uns gar nicht satt sehen.
Oh, und Wein gibt es da auch. Guten Wein, z.B. aus den Freyburger Weinbergen :-)
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