Freitag, 15. Juli 2011

Sascha Lobo oder: Memetik eines Hahnenkamms

Gestern war ich auf der Main.IT. Das ist eine Art jährliche Hausmesse, die mit verschiedenen Vorträgen und Workshops zu IT-Themen, leckerem Essen (ach, hätte ich nur ein Bild vom Kompagnon und den anderen Co-Workern mit ihrem Steak und diesem seligen Gesichtsausdruck gemacht...) und nicht zuletzt einem interessanten "Key-Noter" lockt. Die Vorträge waren so-gemischt-lala. Aber der Key Note-Vortrag kam von Sascha Lobo. Ich dachte erst: Ja klar, das zieht die Leute, aber wie viel Lust hat Sascha Lobo wohl auf einen Vortrag auf einer Hausmesse in Eibelstadt? Tatsächlich musste er dann schon einige Hebel in Bewegung setzen, um überhaupt bis ins schöne Frankenland vorzudringen: Seine Bahn blieb nämlich in Halle stehen, Oberleitungsschaden. Das erzählte er zu Beginn witzig-elegant und schloss mit dem Hinweis, wer schon immer einmal eine 480 Euro Taxirechnung sehen wollte, könne nachher gerne vorbeikommen. Insgesamt muss ich sagen, dass ich von seinem Vortragsstil begeistert war. Schon klar, der Mann verdient sein Geld damit, also kann es so schlimm nicht sein, aber er ist WIRKLICH gut. Er hat es geschafft, einem Saal voller Nerds das Netz so zu zeigen, wie sie es noch nicht gesehen hatten. Uns allen anhand absurder Auswüchse wie einer Plattform, auf denen man seine gesamten Einkäufe per Amazon, Ebay oder Kreditkarte (!) von anderen kommentieren lassen kann, zugleich die Chancen und Risiken von Social Media zu zeigen. Kurz: uns gleichzeitig zu unterhalten, zu informieren und nachdenklich zu machen. Das Ganze gespickt mit Ausflügen in die Kulturwissenschaft, Zitaten von Borges und Ausführungen zur Memetik. Oh, und: Feminist ist er auch noch!
Ich werde nie wieder behaupten, das einzig Interessante an Sascha Lobo sei seine Frisur. Versprochen!

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