Freitag, 11. Mai 2012

Feierabendprogramm: Mauersegler gucken


Seit Anfang Mai können wir nun wieder ausgedehnt unserer liebsten Beschäftigung frönen: Abends auf dem Balkon sitzen und dem wilden Spiel der Mauersegler zusehen. 

Mauersegler Foto: Klaus Roggel


Mit schrillen Schreien und atemberaubenden Flugmanövern zischen sie – mit bis zu 200 km/h – teils haarscharf an uns vorbei. Der erste Mauersegler des Jahres (meist nur ein paar Exemplare, erst eine Woche oder so später kommt der Rest) kündigt uns den Sommer an. Und jedes Jahr, wenn sie uns allzu früh wieder verlassen (schon Anfang August) und scheinbar plötzlich alle weg sind, ohne sich zu verabschieden, verdrücken wir ein paar Tränchen. Da die Holde berichtet hat, dass sie im Kollegenkreis bei dem erfreuten Ausruf „Die Mauersegler sind wieder da“ nur mit fragendem Blick angesehen wurde, hier ein paar Daten und Fakten zu den faszinierenden Vögeln (Quelle Klaus Roggel und Wikipedia):

  • Mauersegler sind weder verwandt noch verschwägert mit den kleineren Schwalben, haben eine Flügelspannweite von ca. 40 cm und können über 10 Jahre alt werden.
  • Sie sind nur jeweils 3-4 Monate in ihrem Brut- und ihrem Winterquartier (Afrika südlich der Sahara), den Rest des Jahres sind sie unterwegs.
  • Außer im Rahmen der Brutpflege haben sie niemals festen Boden unter den Füßen: Sie schlafen/ruhen sogar im Flug und schrauben sich dazu nach Sonnenuntergang in bis zu 3400 Meter Höhe hinauf.
  • Sie jagen Fluginsekten und manchmal auch einander und fallen mit spektakulären Flugmanövern auf, bei denen sie um die Längsachse kippen, bis sie fast vertikal in der Luft stehen.
  • Die schrillen Schreie sind vor allem in der Brutzeit charakteristisch und hier zu hören.
  • Wenn große Kaltfronten nahen, fliehen die Vögel und versuchen, sie zu umfliegen. Dabei legen sie teils 1000-2000 Kilometer zurück, bis sie wieder zu Hause sind. Die Jungvögel verharren derweil in einer Art Hungerstarre.
  • Sie nisten im Mauerwerk, in winzigen Nischen, die sie im schnellen Flug anfliegen. Daher ein Appell an die Baumeister dieser Welt: Bitte bei Neubauten und beim Renovieren an diese wunderbaren Tiere denken und z. B. Nisthilfen anbieten.
Es gäbe noch so viel mehr zu berichten. Aber die Hälfte von Euch ist vermutlich schon vor Langeweile eingenickt. Wen es doch interessiert: Wikipedia hat einen umfassenden Artikel zu Mauerseglern und die spektakulärsten Fotos habe ich bei Klaus Roggel gefunden.

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