Donnerstag, 24. Februar 2011

Der Fall Guttenberg(s)

Bislang habe ich mich irgendwie nicht dazu durchringen können, Stellung zum Thema (Ex-) Dr. Guttenberg zu beziehen. Zu undurchsichtig fand ich das plötzliche Auftauchen der Vorwürfe, zu viel politische Denke haben mir mein Studium und mein bisheriges Berufsleben eingetrichtert. KTG war so beliebt, dass man eine Gegenkampagne schon förmlich riechen konnte. Und dann das. Also habe ich erst mal abgewartet und die Medien gesichtet. Und war immer noch zurückhaltend.
KTGs Medienaktion, neben einer offiziellen Pressekonferenz her vor ein paar Kameras ein Statement vorzulesen, fand ich aus Bürgersicht ziemlich daneben und feige, aus Krisen-Kommunikationssicht zumindest zweifelhaft. In solchen Momenten kann man eigentlich nur zweierlei tun: Man geht in die Offensive, entschuldigt sich und beteiligt sich an der Aufklärung. Oder man schweigt.
Jetzt fragte sich die halbe Welt zwangsläufig, ob der Mann was zu verschweigen hat. In Zeiten von Wikileaks und Social Media konnte das nicht lange gut gehen. Schnell gab es ein GuttenPlag Wiki und die Internet-Generation (von der FAZ doch tatsächlich "Schwarmintelligenz" genannt...) zerpflückte die Dissertation. Und fand immer mehr fragwürdige Stellen.
Seinen Doktortitel ist KTG nun erst mal los, die Uni Bayreuth ermittelt weiter, eine offizielle Fragestunde des Bundestages gab es gestern - und ich war immer noch unschlüssig.
Bis ich heute morgen im Kommentarbereich der ZEIT online auf die folgende Visualisierung gestoßen bin, die aus dem GuttenPlag Wiki stammt. Für mich ist der Mann angezählt. Selbst wenn nur die Hälfte der gefundenen Stellen einer wissenschaftlichen Einschätzung standhalten sollten. So etwas kann doch niemandem aus Versehen passieren.



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